Geschichte
Herkunft, Verbreitung und Spielformen des Discsports
Wurfscheiben bieten als Spielgeräte vielseitige und variantenreiche Einsatzmöglichkeiten. Die Plastikdisc setzte sich in den 1960-er Jahren in den USA durch und hat mittlerweile eine weltweite Anhängerschaft von mehreren Millionen Aktiven gewonnen. Das Mannschaftsspiel „Ultimate“ als am weitesten verbreitete Disziplin wird gelegentlich als Königsdisziplin des Discsports bezeichnet. Daneben bestehen eine Reihe weiterer Disziplinen für Einzelspieler und Teams, wie Disgolf, Freestyle, Weitwurf und Double Disc Court (Rückpassspiel mit zwei Scheiben).
Der Markenname „Frisbee“ beruht auf einer irrtümlichen Übertragung des Firmennamens “Frisbie Pie Company“. Dieses Bäckereiunternehmen wurde 1871 von William Russel Frisbie in Bridgeport, Connecticut, an der amerikanischen Ostküste gegründet und verkaufte unter anderem Kuchen und Gebäck in unterschiedlich großen, runden Metalldosen. Zunächst entdeckten Kinder am Strand von Long Island Sound um das Jahr 1920 die hervorragenden Flugeigenschaften der Deckel (Pie-Tins). Später nutzten Studenten der Yale Universität in New Haven diese Deckel als Spielgeräte und riefen dabei laut „Frisbie“, um den Fänger zu warnen.
Erst 1946 hatte der Schreiner Walter Frederick Morrison, der selbst begeisterter Pie-Tin-Werfer war, die Idee, spezielle Wurfscheiben herzustellen. Die erste maschinell produzierte Wurfscheibe aus Plastik entstand 1948. Trotz Verträgen mit Woolworth und Disneyland blieb der Absatz der sogenannten „Flying Saucers“ gering. 1953 entwickelt er den Prototyp aller darauf folgenden, erfolgreichen Frisbeescheiben, den „Pluto Platter“. Seine entscheidende Erfindung ist das charakteristisch abfallende äußere Drittel der Scheibe, das bis heute „Morrison Slope“ genannt wird. Von 1957 an produzierte die Spielzeugfirma Wham-O diese Flugscheiben serienmäßig. Weitere zwei Jahre später begann die Verbreitung des Spielgeräts unter dem Namen „Frisbee“.