Weltweit

Vom Strand der Ostküste zu den World Games

Als erstes Mannschaftsspiel mit Flugscheiben gilt „Guts“ (übersetzt: Mumm, Schneid), das zum Standardspiel der frühen Turniere wurde. Hierbei stehen sich zwei Mannschaften mit jeweils fünf Spielern in einem Abstand von 14 Metern gegenüber. Die Scheibe wird so hart wie möglich in den Fangbereich der gegnerischen Mannschaft geworfen, die versuchen muss, diese mit nur einer Hand zu fangen. Dabei erreicht die Scheibe Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h. Die erste überlieferte Discsport-Begegnung zweier Universitätmannschaften fand 1954 an der Dartmouth Uni­versität in Hanover, New Hampshire statt, das erste ausgeschriebene Turnier datiert aus dem Jahr 1958 in Eagle Harbor, Michigan.

Columbia-High_Varsity-Frisbee-Squad1968Um vom gewöhnlichen „Hin- und Herwerfen“ der Flugscheibe wegzu­kommen, entwickelten Studenten in den sechziger Jahren Wettkampf­formen, von denen heute noch einige erhalten sind. „Ultimate“ wurde erstmals 1968 in der heutigen Form gespielt und führte an den amerikanischen Universi­täten zu massenhaften Clubgründungen. 1974 wurden in Pasadena, Kalifornien erstmals die „World Frisbee Champion­ships“ mit den Disziplinen „Guts“, „Distance“ (Weitwurf) und einem Vorläufer von „Ultimate“ ausgetragen. Diese Meister­schaften wurden bis 1980 alljährlich von bis zu 50.000 Zuschauern besucht und verhalfen der Sportart zum Durch­bruch. Die späten siebziger- und frühen achtziger Jahre brachten die große internationale Verbreitung in Nord- und Mittelamerika, Europa und Australien.

Heute üben mehrere Millionen Spieler verschiedene Disziplinen mit der Flugscheibe aus, knapp drei Viertel davon sind Männer. Noch immer stellen die Amerikaner das größte Spieler­potenzial, wobei einige Universitäten mehr als 600 Spieler in bis zu 40 Teams aufweisen. In Deutschland gibt es gut 5.000 aktive Verbands­mitglieder sowie (geschätzt) mindestens noch einmal so viele nicht registrierte regelmäßige Frisbeespieler, die teils leistungs­orientiert, teils nur zum Spaß Discsportarten betreiben.

DiscgolfDie am zweitstärksten verbreitete Sportart nach Ultimate weltweit und in Deutschland ist Discgolf. In Anlehnung an das traditionelle Golf wird hierbei mit unterschiedlichen Scheiben auf Körbe anstatt in Löcher gespielt. Ziel ist es, einen Parcours mit möglichst wenigen Würfen zu durch­laufen. 1974 eröffnete der erste permanente Disc-Golf-Kurs in Oak Grove, Kalifornien; in Deutschland bestehen derzeit acht Kurse mit 6 bis 18 fest installierten Bahnen. Neben den Discgolfern verfügen auch die „Beach Ultimater“ und die „Freestyler“ über einen eigenen Verband. Weitere Einzeldiszipli­nen sind Weitwurf (Distance), Zielwurf (Accuracy), sowie verschiedene Arten von Selbstfangwürfen (Self Caught Flight, Maximum Time Aloft, Throw, Run & Catch). Eine besondere Attraktion stellt das Zusammenspiel von Mensch und Tier im Hunde-Discsport dar.