Ultimate an Schulen

In Deutschland spielt Ultimate an Schulen schon seit etwa 30 Jahren eine zunehmend stärkere Rolle. In den meisten Bundesländern ist Ultimate bereits in den Schulsport integriert, wenigstens durch den Hinweis auf ein Endzonenspiel. Daneben besteht seit vielen Jahren eine kontinuierliche Aktivität auf Seiten der Sportlehrer*innen-Weiterbildung . Jährlich werden dabei etwa 300 dieser Multiplikator*innen erreicht, Tendenz steigend.

Die Entwicklung der deutschen Sportrahmenpläne weg von traditionellen Sportarten hin zu „Bewegungsfeldern“ bietet Ultimate als neu zu entdeckende Trendsportart an, die viele fordernde Sportspielelemente verbindet. Die wichtigsten Aspekte von Ultimate für Lehrerinnen und Lehrer sind dabei:

  • Der einfache Einstieg auf meist einheitlichem Kenntnisstand bei eher geringem Materialaufwand,
  • das problemlose Zusammenspiel zwischen Mädchen und Jungen (koedukatives Spiel),
  • das kontinuierlich notwendige Zusammenspiel (da Fänger*innen jeweils stehen bleiben müssen),
  • die geforderte Selbstverantwortung im Sinne eines Streitschlichtungskonzepts,
  • sowie die hohen koordinativen Fähigkeiten, die der Sport den Spielenden abverlangt.

Die Beteiligung von Schüler*innen-Teams an eigenen Turnieren, seit einigen Jahren auch bei den Regionalausscheidungen zu Deutschen Meisterschaften im Junioren Ultimate, ist seit Jahren stetig steigend. Aus der Ultimate-Szene stammende Sportpädagog*innen können sehr fundierte Angebote in den Sportunterricht mit einbringen. Gleichzeitig bestehen bereits zahlreiche sportwissen­schaftliche Arbeiten, die sich mit praktischen und methodischen Aspekten der Einführung von Ultimate an Schulen befassen. An der Uni Mainz gehört Ultimate zum Wahlpflichtteil des Sportlehrerstudiums, am Hamburger Gymnasium Ohlstedt kann man sogar seine sportliche Abiturprüfung in Ultimate bestreiten.

Viele Sportlehrer*innen, die Ultimate extern kennenlernen, probieren den Teamsport im Unterricht aus, ohne dass dies von Verbandsseite registriert oder unterstützt werden könnte. Diese Situation wird durch die flächendeckende Gründung von Frisbeesport-Landesverbänden absehbar verbessert. Als erste Einstiegshilfe steht der Fachbrief Ultimate für Schulen zur Verfügung. Verstärktes Spiel an Schulen, verbunden mit verbesserter regionaler Vernetzung, erhöht die Aussicht viele Talente zu entdecken, beziehungsweise ihr Interesse für diesen Sport zu wecken, was zuvor nur eingeschränkt möglich war.

Für die Verbreitung der Bekanntheit von Ultimate als leistungsorientierter Sport und das Sichten von bislang schlummernden Talenten ist der Ausbau an Fortbildungsangeboten für Vereinstrainer*innen und Sportlehrer*innen eine zentrale Herausforderung. Hierzu hat der Deutsche Frisbeesport-Verband mit seinem Bildungsvorstand Ralf Simon eine Ausbildungsordnung entwickelt. Das Dokument sieht Ausbildungen zum Erwerb einer Zertifizierung analog zu C-Lizenzen in Richtung Ultimate, Disc Golf sowie Frisbeesport Breitensport vor. Eine offizielle Vergabe von Lizenzen ist erst möglich, sobald der DFV die DOSB-Mitgliedschaft erreicht hat.

Nach Entwicklung der Materialien zur Durchführung von 60 Basis-Unterrichtseinheiten (seit 2015) sowie weiteren 60 Aufbau-Einheiten in Richtung Ultimate (seit 2016), in Richtung Disc Golf (seit 2019) und in Richtung Frisbeesport Breitensport (in Kürze), jeweils analog C-Lizenz, geht es aktuell um das Ausarbeiten jeweils weiterer 60 Unterrichtseinheiten in Richtung der zweiten Ausbildungsstufe analog B-Lizenz. Dazu besteht ein Ausbildungsausschuss.

Ausbildungsausschuss: ausbildung@frisbeesportverband.de